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Kontaktstellenarbeit

        (zitiert aus dem Programmheft vom 1. Halbjahr 2015)

 

 

"Die Kontaktstelle ist eine Anlaufstelle für Menschen, deren innere und äußere Lebensgrundlagen bedroht, angegriffen oder zerstört sind. Auch und gerade Menschen, die unter tiefgreifenden, langfristigen oder immer wiederkehrenden psychischen Krisen leiden, finden hier ein offenes und leicht zugängliches Angebot zur Tagesstrukturierung. Konkreter bedeutet dies, dass wir Menschen einladen und unterstützen, gemeinsam und in liebevoller Atmosphäre Ideen zu entwickeln und umzusetzen, den Alltag so anregend und abwechslungsreich wie möglich zu gestalten und miteinander zu teilen.

 

  Die Kontaktstelle bietet zuallererst eine Einladung zur Begegnung mit sich und anderen, einen lebendigen Ort, an dem Menschen, die sich dem „Normalitätsdruck“ entbunden fühlen, tagsüber aufhalten und über gemeinsame Gespräche, Aktivitäten und Kontakte neue Sinnbezüge und Zugehörigkeiten aufbauen können.

  Die Kontaktstelle ist der Dreh– und Angelpunkt unserer Arbeit.

Hier bieten wir (Beziehungs-)Räume und Situationen gemeinsamen Tuns an, in denen der Einzelne seinen (Selbst-) Wert (wieder-)entdecken kann, sich ausdrücken und entwickeln darf, sich angenommen und nicht mehr so allein fühlt und der inneren Leere oder Verzweiflung etwas entgegensetzen kann.

 

  Wir führen keine Behandlungen, Therapien und Rehabilitation im engeren Sinn durch, sondern schaffen Erfahrungsmöglichkeiten, die jede(r) selbstbestimmt nutzen kann. Auch Menschen, die bewusst oder unbewusst Behandlung und Therapie für sich ablehnen, sollen in der Kontaktstelle einen Ort finden, wo sie sein und bleiben können und entsprechend ihren Wünschen und Ängsten eine haltgebende Struktur, Beziehung und Integration erleben können.

 

  Die Kontaktstelle lebt von der bunten Vielfalt menschlichen Lebens, von einer Atmosphäre, in der jede(r) ohne Angst verschieden sein kann, wo man jederzeit (wieder-)kommen, dabei sein, gehen kann wie man das möchte und wo die persönlichen Stärken und Schwächen der Einzelnen ein Netz von Gegenseitigkeiten knüpfen, das alle ein Stück trägt."